Lern- und Gedenkort Leber
Auf dem Gelände der ehemaligen Kohlenhandlung in der Torgauer Straße, Ecke Gotenstrasse in Berlin-Schöneberg arbeitete Julius Leber in der Zeit des Nationalsozialismus und traf Gleichgesinnte aus dem Widerstand. Nach dem Krieg baute seine Frau Annedore Leber die Kohlenhandlung wieder auf und betrieb hier auch den Mosaik-Verlag. Ihre Veröffentlichungen förderten ein demokratisches Bewusstsein und das Verständnis über die Notwendigkeit des Widerstands im Nationalsozialismus.
Die Gebäude der Kohlenhandlung wurden im Krieg zerstört und 1950 ließ Annedore Leber ein neues Haus errichten. In Erinnerung an Annedore und Julius Leber soll es nun ein Gedenk- und Lernort werden. Diese Aufgabe wird vom Arbeitskreis „Lern- und Gedenkort Annedore und Julius Leber“ im Stadtteilverein Schöneberg verfolgt.
Der Arbeitskreis „Lern- und Gedenkort Annedore und Julius Leber“ im Stadtteilverein Schöneberg besteht aus engagierten Anwohnern, Mitgliedern des Stadtteilvereins und der Berliner Geschichtswerkstatt. Er hat sich 2012 gegründet, um für den Erhalt des Gebäudes der Kohlenhandlung Bruno Meyer Nachf. zu kämpfen und einen sinnvollen Ort des Gedenkens zu schaffen.
Der Stadtteilverein Schöneberg e.V. ist bereit, die Verantwortung für den Lern- und Gedenkort zu übernehmen und hat mit dem Bezirksamt am 25. Juli 2016 einen Nutzungsvertrag abgeschlossen, der seit 1. September 2016 wirksam ist.
Gemeinsam werden der Arbeitskreis, der Stadtteilverein Schöneberg und die Berliner Geschichtswerkstatt, eine unabhängige Finanzierung der notwendigen Baumaßnahmen organisieren. Dafür wurde Ende 2018 ein Antrag auf Mittel der LOTTO-Stiftung Berlin gestellt. Zugleich werden Strukturen aufgebaut, die den laufenden Betrieb des Ortes sichern.